WEG DER HOFFNUNG

GRÜNDUNG

1973

ZIEL

Ausbildung und Bildungsförderung für kolumbianische Kinder und Jugendliche, die in Armut leben.

PARTNERSTIFTUNG

Camino de la Esperanza

Stellvertretend für die Stiftung „Weg der Hoffnung“ haben wir den Vorsitzenden Johannes Mauder interviewt

CHOICES

// STÄDTETRIP ODER STRANDURLAUB? Städtetrip // HAN SOLO ODER OBI-WAN-KENOBI? Obi-Wan Kenobi // FAHRRAD FAHREN ODER JOGGEN? Definitiv Fahrrad fahren // DANACH: WEIZEN ODER WASSER? Nach dem Radfahren Alkoholfreies Weizen // ROT ODER GELB? Rot, ich bin bekennender FC Bayern München Fan // HUND ODER KATZE? Eher die Katze // JOKO ODER KLAAS? Klaas // ZUM FRÜHSTÜCK: SMOOTHIE ODER SPIEGELEI? Eigentlich frühstücke ich überhaupt nicht // EMINEM ODER ACDC? ACDC // LATTE, COCO&RICE ODER BLACK? Black // WARUM? Ich mag die Pure Variante am meisten

Q&A

// WIE ENTSTAND DIE STIFTUNG „WEG DER HOFFNUNG“? Unser Stiftungsgründer Pfarrer Josef Otter ging 1973 nach Kolumbien und sollte dort ursprünglich nur Priester sein. Dort sah er die schlechten Lebensverhältnisse insbesondere für Kinder und Jugendliche und kümmerte sich anfangs um ein paar wenige Waisenkinder in seinem Pfarrhaus. Daraus entwickelte sich über viele Jahre ein Freundeskreis der auch Unterstützer in Deutschland fand, was sich zu dem späteren Projekt „Weg der Hoffnung“ entwickelte.  Josef Otter selbst, war in mehreren Etappen in Kolumbien und gründete nach seiner Rückkehr dorthin die Partnerstiftung Camino de la esperanza. So entstand seither ein stabiles Werk mit 100 Mitarbeiter und aktuell 2000 Familien und Kinder, die in verschiedensten Projekten betreut werden. // SIND DAS RICHTIGE ANGESTELLTE ODER EHRENAMTLICHE HELFER? In Kolumbien sind es Angestellte, die in den unterschiedlichen Projekten arbeiten. Hier in Deutschland ist es vom Helfer bis zum Vorstands- oder Stiftungsratsmitglied rein ehrenamtlich organisiert. // WELCHES ZIEL VERFOLGT IHR MIT DER STIFTUNG? Wir wollen natürlich hauptsächlich Kinder u. Jugendliche in den Bereichen Bildung und Ausbildung fördern. Das bedeutet, dass diejenigen einen Schulabschluss bekommen und eine Ausbildungsstelle bekommen. Ebenso sind wir auch stark in der Arbeit mit Behinderten tätig. Außerdem haben wir vor einigen Jahren mit den „Frauenprojekten“ angefangen und vergeben hierfür Mikrokredite an Frauen zur Existenzgründung. // WARUM KOLUMBIEN? Das hat sich in unserem Fall durch unseren Stiftungsgründer Pfarrer Josef Otter ergeben. Wäre er damals in ein anderes bedürftiges Land gegangen, würden wir wahrscheinlich heute in dem jeweiligen anderen Land die Kinder und Jugendlichen vor Ort durch eine Stiftung unterstützen. Für die Zukunft denke ich, dass wir in Kolumbien unser Partnerprojekt weiter entwickeln werden. Zum einen gehört Kolumbien immer noch zu einem der ärmsten Länder Südamerikas, mit einem riesigen Gefälle zwischen arm und reich. Zum anderen konnten wir durch unsere langjährige Arbeit schon eine sehr gute Infrastruktur aufbauen und der Bedarf an Hilfe ist weiterhin hoch. // GIBT ES AUSSCHLIEßLICH GELDSPENDEN ODER AUCH SACHSPENDEN? Ja es gibt ab und zu Sachspenden, diese sind aber sehr selten. Der Aufwand bzw. die Kosten wie beispielsweise für Zoll und Fracht, die vor allem durch große Sachspenden entstehen, sind in der Regel nicht im Verhältnis zu der eigentlichen Sachspende. Deshalb sind es zu 99% Geldspenden, die wir gerne weitergeben. // WIE MUSS MAN SICH DEN WEG DER GELDSPENDE VORSTELLEN? Angenommen uns werden 100€ überwiesen. Diese 100€ können zunächst einmal projektspezifisch gespendet werden. Jeder Spender kann entscheiden, in welches Projekt sein Geld fließen soll. Wieviel Geld für welches Projekt gespendet wird, kann man jährlichen in unseren Rundbriefen nachschlagen. Dann schicken wir, ohne Abschläge, den vollen Betrag nach Kolumbien. Deswegen basiert unsere Deutsche Stiftung auch ausschließlich auf ehrenamtlichen Helfern. Wenn das Geld dann in Kolumbien angekommen ist, werden dort neben der Finanzierung der Projekte auch die kolumbianischen Mitarbeiter bezahlt. Wer jetzt Angst hat, dass sein Geld also nicht zu 100% in den Projekten ankommt, den kann ich beruhigen. Denn viele unserer Kolumbianischen Mitarbeiter kommen selbst aus den Schulprojekten der Stiftung und können sich somit beispielsweise Ihr Studium finanzieren. Selbst wenn ein Mitarbeiter nicht aus den eigenen Projekten stammt, können wir somit den Menschen vor Ort einen sehr guten Job mit Sozialleistungen bieten, der auch in Krisenzeiten wie Corona gesichert ist. In beiden Fällen aber, ist schon die Bezahlung der Mitarbeiter ein Teil der Projekte. Der andere Teil der Spende fließt dann in die jeweiligen Projekte. Damit das Geld nicht vor Ort versickert und auch sichergestellt werden kann, dass die Spenden bei den Leuten ankommen, schreibt der kolumbianische Staat eine jährliche Prüfung der Geschäfte durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer vor. Dabei wird geschaut, ob das Geld auch wirklich für den Zweck ausgegeben wurde, für den es auch vorgesehen war. Wenn wir persönlich vor Ort sind, überprüfen wir, neben unseren anderen Aufgaben, ebenfalls die Unterlagen und besprechen neue Projekte mit den Mitarbeitern in der Stiftung. // WIE SIEHT DIE ARBEIT MIT DEN MITARBEITERN UND DEN BETROFFENEN VOR ORT AUS? Besonders wichtig bei der Zusammenarbeit mit den Leuten vor Ort ist die Gleichberechtigung. Alle neuen Projekte werden gemeinsam mit den Mitarbeitern und den Betroffenen entwickelt. Denn die Kolumbianer selbst wissen meistens am besten, mit welchen Projekten ihnen zurzeit am meisten geholfen wird. Wir wollen nicht, dass das Gefühl entsteht, das wir die „Geldgeber“ sind und alle Projekte nach unseren Ideen umgesetzt werden. // KARACHO SPENDET PRO VERKAUFTER DOSE EINE SCHULSTUNDE AN DIE KINDER IN KOLUMBIEN, WAS GEHÖRT ALLES ZU EINER „SCHULSTUNDE“? In Kolumbien werden die Schulen staatlich betrieben. Wir selbst betreiben keine eigenen Schulen. Dennoch gibt’s eine große Hürde, um sich überhaupt die Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen. Denn alle Kosten für Schulmaterialien, wie beispielsweise Bücher und Stifte, aber auch die Schuluniformen müssen von den Kindern selbst finanziert werden. Das sind ca. 200€ im Jahr. Mit der Aktion „1 Dose spendet 1 Schulstunde“ ermöglichen wir den Kindern in Kolumbien den Schulunterricht, indem wir mit den Spenden die Voraussetzung für den Schulbesuch schaffen. // WIE SIEHT EURE ARBEIT IN DEUTSCHLAND AUS? Wir möchten hier in Deutschland vor allem ein Bewusstsein für die Problematiken in bedürftigen Ländern schaffen. Dabei geht es auch darum, wie wir mit unserem Verhalten das Leben in armen Ländern beeinflussen oder warum auch aufgrund unseres Verhaltens Armut in anderen Ländern entsteht. Dafür betreiben wir viel Öffentlichkeitsarbeit in Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen aber auch durch Stände und themenbezogene Tage. // WELCHE TATSÄCHLICHEN „ERFOLGE“ GIBT ES SCHON ZU VERBUCHEN? Was wir natürlich als Erfolg verbuchen sind die >1000 Schulabschlüsse, die wir den Kindern ermöglichen konnten. Denn ohne eine fundierte Bildung kommt man aus der Armut nicht heraus. Wir laden auch jedes Jahr Jugendliche aus unseren Projekten, die ihren Abschluss erfolgreich absolvieren konnten, nach Deutschland ein. Zusammen gehen wir dann hier in Schulen, dabei erzählen die Jugendlichen über ihr Leben und ihren Alltag.